Sie lernen für ein besseres Leben: Die Johanniter ermöglichen zusammen mit ihrer Partnerorganisation Naba'a 120 Flüchtlingen in palästinensischen Camps im Libanon eine Berufsausbildung. Die Ausstellung "Einblick Libanon" zeigt die Flüchtlinge, die einen Beruf lernen.
Berufsausbildung für Flüchtlinge
Unterstützung für 120 Jugendliche
Vor allem die palästinensischen Flüchtlinge in den Camps haben kaum Chancen auf dem libanesischen Arbeitsmarkt. Für Flüchtlinge mit einer Behinderung sind die Chancen minimal, einen Beruf zu ergreifen. Die Johanniter unterstützen gemeinsam mit ihrer libanesischen Partner-Organisation Naba‘a rund 120 Jugendliche mit und ohne Behinderung dabei, eine Arbeit zu finden.
In libanesischen Berufsschulen erhalten sie eine Berufsausbildung – etwa zum Friseur, Buchhalter, Koch oder als Kellner. In einer Markt-Studie hatten die Johanniter zuvor untersucht, wo Menschen mit Behinderung eine Jobperspektive haben. Die Hälfte der 120 Jugendlichen leben mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung. Nach der sechsmonatigen Ausbildung unterstützen die Johanniter sie dabei, ein Praktikum oder einen Job zu finden oder ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Finanziert wird das Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Libanon – Not und Luxus nah beieinander
Fast jeder Dritte ist ein Flüchtling
Kein Land hat mehr Flüchtlinge aufgenommen als der Libanon, gemessen an seiner Bevölkerungszahl. Fast jeder dritte Einwohner ist Migrant in dem kleinen Land am Mittelmeer, halb so groß wie Hessen.
Die meisten Flüchtlinge stammen aus Syrien, doch auch rund 480.000 Palästinenser leben im Libanon, zum Teil bereits seit 1948. Somit leben viele palästinensische Flüchtlinge bereits in zweiter oder dritter Generation in dem Land, besitzen aber bis heute keine libanesische Staatsangehörigkeit und sind staatenlos. Rund die Hälfte von ihnen harrt in überfüllten Camps aus.
Im Libanon liegt alles nah beieinander: Vergnügen, Trauer, Kirchen, Moscheen, Luxusapartments und zerschossene Fassaden – der Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 kostete über 100.000 Menschen das Leben und hat bis heute sichtbare Spuren hinterlassen.
Für ein Leben in Gesundheit und Würde
Die Johanniter-Auslandshilfe
Nach Katastrophen und in anhaltenden Krisen sichert die Johanniter- Auslandshilfe das Überleben vieler Menschen. Gleichzeitig stärken wir langfristig deren Widerstandskraft, damit sie in Zukunft schwere Zeiten besser überstehen und aus eigener Kraft ihr Leben wieder in die Hand nehmen können.
So sorgen wir dafür, dass Menschen in Not genug zu essen sowie Zugang zu sauberem Trinkwasser, Gesundheitsversorgung und sanitären Anlagen haben. All dies ist notwendig, um gesund zu bleiben und Krisen physisch und mental zu überstehen - denn unter ernährte, kranke oder traumatisierte Menschen haben nicht die Ressourcen, um eine Verschlechterung ihrer Lebenssituation zu bewältigen.
Projektländer der Johanniter-Auslandshilfe